Fensterneugestaltung

Einer der letzten großen Baumaßnahmen war die Restauration der Fenster der Dorfkirche Deutleben im Oktober 2010. Sechs große Fenster im Altarraum, kleinere im Turm und über der Eingangstür. Der alte Rahmen ist gusseisern, über die vergangenen Jahre teilweise verrostet und brüchig geworden.

Nach Rücksprache mit der Denkmalpflege und dem Kirchenpfleger durfte auch die vorhandene Mosaikstruktur nicht  verändert oder modern angepasst werden (siehe Foto links).

In den vorhandenen Fenstern waren teilweise billige Glasarten aus den verfügbaren Beständen der DDR – Zeit verarbeitet, teilweise hatten wir bereits defekte Gläser provisorisch mit Fensterglas verschlossen.
Nach vielen Gesprächen und Besprechungen mit den zuständigen Behörden und unter Prüfung der eigenen finanziellen Möglichkeiten entschieden wir uns für eine teilweise farbige Glasgestaltung mit einem speziellen Kunstglas.

Wir beauftragten die Hallesche Diplomglasgestalterin Frau Christiane Schwarze-Kalkoff, uns und der Denkmalspflege Entwürfe vorzulegen, die in die Gestaltung der Kirche passten und auch durch die Behörden akzeptiert werden würden.

Der links gezeigte Entwurf wurde schließlich aus vielen verschiedenen Vorschlägen ausgewählt und war ein Kompromiss zwischen Gestaltung und finanziellen Möglichkeiten.

Wir beauftragten nach eingehender Prüfung die Glaserei Crone aus Bad Lauchstädt mit der Ausführung der komplizierten Glaserarbeiten und entschlossen uns, nach Rücksprache mit dem

 

 Metallwerkstatt Jörg Otto aus Halle die Rahmen vom alten Glas zu befreien, vorsichtig den gesamten gusseisernen Rahmen aus den Fenstern zu entfernen und in die Werkstatt zu vollständigen Sanierung zu transportieren.

Diese filigrane Arbeit wurde mit hoher Fachkompetenz vom Meister Otto umgesetzt ohne dass Schäden an den Rahmen der Fenster entstanden sind. Nach der Sanierung der Rahmen und der Wiederanlieferung konnten die Glaserarbeiten beginnen.

Die zwei farbig zu gestaltenden Fenster mussten allerdings mit der vorliegenden Matrix nach Schablonen der Glaserei durch das Kunstglasstudio gefertigt werden. Durch die Diplomglasgestalterin wurden speziell gestaltete und gebrannte Gläser aus dem Studio des Glasgestalters Christoph Sander aus Paderborn vorgegeben, die wir dann nach den Schablonen für die farbigen Fenster in den erforderlichen Miniaturen bestellten. Für die weißen, klaren Fenster war es möglich Platten zu ordern, die die Glaser dann vor Ort auf die notwendige Form und Größe zu schnitten.

Um die vorgegebene Form und das Muster in realer Größe zu erhalten, waren in jeder verwendeten Glasplatte teilweise verschieden Farben und unterschiedliche Abmessungen zu berücksichtigen.

Allein die Sanierung der Fenster und die damit verbundenen Maler- und Putzarbeiten haben Kosten von ca. 15.000 € verursacht.

 

Allerdings ist der Anblick der Kirche innen und außen nun vollendet und gerade bei Sonnenschein bieten die Fenster, das Farbenspiel und die Synthese von mittelalterlichen Fassaden und moderner Glasgestaltung ein einzigartiges Bild.